Maurice_Woernhard Ich kenne namentlich einige Betriebe, insbesondere Banken, welche in den 90er-Jahren deutlich vor dem 01.11. die Lehrstellen vergaben - frei nach Deinem Motto "Noten machen blind". Gemäss dem damaligen Leiter des Laufbahnzentrums Zürich stiegen damit aber auch bei diesen professionellen Rekrutierungen die Lehrvertragsauflösungen wieder an. Die Leidtragenden waren dabei ausschliesslich die Jugendlichen.
Das MBA Zürich ging damals mit dieser Idee mit und bewilligte offiziell Lehrverträge nicht vor dem ersten Arbeitstag des Folgejahres. Leider wurde auch dieses Hindernis vom neuen Amtschef als nicht mit der rechtlichen Grundlage vereinbar abgeschafft. Der Rest ist bekannte Geschichte.
Was mich als ehemaligen Leiter einer grösseren Berufsbildung interessierte und immer noch interessiert, sind zwei Punkte:
- Ich muss den allfälligen Fachkräftemangel im Betrieb in den Griff kriegen
- finden die Jugendlichen eine passende Lehrstelle, für welche es sich in ihren Augen lohnt, sie mit viel Engagement absolvieren?
Beim ersten Hinschauen, scheinen diese Gegensätze zu sein. Wenn man aber die damit verbundenen Auswirkungen bei der jeweils anderen Fragestellung anschaut, so ergänzen sich diese beiden Punkte und werden damit zu einem starken Hebel um den Fachkräftemangel einzudämmen!